Blaupause

Tübinger Kulturnacht 8. Mai 2010 Motto: Blaupause.


...„Eine Blaupause ist die Kopie eines Bauplans, das den Aufbau einer komplexen Struktur zeigt.
>>Blaupausen<< werden aber auch in gesellschaftspolitischen Diskussionen ins Feld geführt, in der Wirtschaft, in der Politik, im Sozialen. Und in der Kunst“....
Aus dem Grußwort der Universitätsstadt Tübingen, Oberbürgermeister Boris Palmer
...„Was geschieht, wenn in der Tübinger Altstadt eine Farbe auf eine Unterbrechung trifft? Wenn Kopien angefertigt werden, die das Original hinter sich lassen? Was, wenn sich jemand traut, die Realität ins Utopische fortzuschreiben“...
Zitat aus den Vorwort des Programms der 3. Tübinger Kulturnacht, unterschrieben vom 1. und 2. Vorsitzenden des Kulturnetz e.V., dem Schatzmeister und Herrn Michael Raffel, Projektleiter.
In Bezug zu der lokalen Wirtschaft sowie zu politischen, sozialen und kulturellen Ereignissen hat der Tübinger Künstler Serge Le Goff eine konzeptuelle Lichtinstallation entwickelt, die aus zwei Teilen besteht.
Teil eins: ein im Programm veröffentlichter Text, der irritieren und vor dem Ausstellungsraum des Künstlers zu Diskussionen führen soll. Ein Gast-/Beschwerdebuch liegt aus, um Bemerkungen schriftlich aufzunehmen.
Teil zwei: eine passende Lichtinstallation vor der Tür seines Ateliers im Kunstamt.
Um die „Realität ins Utopische fortzuschreiben“ und „das Original hinter sich zu lassen“ haben die Veranstalter eine „Kopie angefertigt“, das Original entschärft und „political correct“ angepasst für das Programm der Kulturnacht. "Alles bissige und ironische und lustige wurde Opfer eines leicht zu lesenden und blassblauen Normaleinheitsbreies.“ (Zitat: Andreas Martin).
Die Kopie:
Und was passiert, wenn ein Künstler blau macht?
Die europäische Ordnung ist blau; die »Bullen« und ihre Blaupause, die Stadtbüttel – voll blau.
Der grüne OB im blauen Anzug: »Tübingen macht blau«, der Alternative: »Er macht ja nur eine schwache Blaupause unseres Programms ...«
Die Farbe der Uni Tübingen ist blau, aber sie ist nur eine blasse Blaupause ihres Ideals, weit entfernt von einer Elite-Universität.
Dank Sparmaßnahmen wird die Tübinger Kultur demnächst zur verarmten geistigen Blaupause.
Die Tübinger Gastronomen bereiten bei der Fußball-WM eine saftige Blaupause ihrer gewöhnlichen Gerichte zu; dafür wurde das RACT-Festival verjagt!
Ich sehe schwarz!
Der Original-Text:
Die Farbe der europäischen Ordnung ist blau; auch ohne Schnaps und Bier sind die Bullen und ihre einfach strukturierte Blaupause, die Stadtbüttel, ...voll blau.
Unser grüner OB in seinem schönen blauen Anzug schreit „Tübingen macht blau“, der Alternative schimpft : „Er macht ja nur eine schwache Blaupause unseres Programms... ist der total blau?
Schnell agieren! Sonst wird unsere Erde bald eine schmutzige Blaupause des hübschen dritten Planeten des Sonnensystems.“
Die Farbe der Uni Tübingen ist blau, aber sie ist heute nur eine blasse Blaupause von sich selbst und weit entfernt von der erträumten Elite-Universität.
Dank Sparmaßnahmen wird die Tübinger Kultur demnächst zur armen geistigen Blaupause des Reutlinger Denkvermögens.
Die selbst ernannten Tübinger „Gastronomen“ werden bei der Fußball WM eine saftige Blaupause ihrer gewöhnlichen Fressalien zubereiten; für diese gewaltige Geschmacklosigkeit haben sie das RACT-Festival weggejagt, ein friedliches schönes Beispiel der Jugendkultur. Ich sehe schwarz!
Und was passiert, wenn ein Künstler blau macht?

Ich mache BLAU
also PAUSE
(bis zum Ende der Kulturnacht)