Interaktives Projekt für 2 Objekte im Stadtmuseum.

Gegenüberstellung/verbindung zwischen "moderner" und alter Antiquität.

Das Exponat als Zeitzeuge. Installation.

15.Juli  2017 bis 7. Januar 2018

Intervention 1

 

Der Fernseher: eine Machine um die Meinungen zu formatieren.

 

Der Computer: wie die Zunge von Aesop, diese Maschine kann das Beste und das Schlechteste...

 

Im Museum ist ein Fernsehgerät der Marke „Saba“ ca. aus dem Jahr 1960 ausgestellt. Zu dieser Zeit gab es nur 2 staatliche Sender, die ca. 10 Stunden am Tag Programm machten. Ein ironisches Zitat von Dali lautete daher: „Die schönste Seite des Fernsehers ist seine Rückseite“.

 

Das Exponat soll umgedreht werden, und an der nun sichtbaren Rückseite wird Dalis Zitat angebracht. Auf dem Gerät wird ein von Serge Le Goff gestalteter alter Rechnerbildschirm platziert. Dieser ist vorne offen und in seinem Inneren erzeugt ein Plasmarohr Blitze. Durch verschiedene Sounds können die BesucherInnen die Blitzfrequenz beeinflussen. Durch Le Goffs Farbgestaltung in Neonfarben steht sein Computerbildschirm in bewusstem Kontrast zu der Umgebung – dem Holz des Dachstuhls und des Fernsehgeräts.

Intervention 2

 

1 Objekt des Lagerbestands trifft ein Ausstellungsstück

 

 Objekt Geschichte

 

Für die Ausstellung über Wilhelm Schickhard und die Rechenmaschine hat Serge Le Goff dem Stadtmuseum seinen alten Taschenrechner ausgeliehen. Dieser Taschenrechner aus den 60er Jahren, der nur addieren konnte und der mit „Francs-Centimes“ beschriftet war, war der erste tragbare mechanische Rechner für das Volk, und sollte der Bevölkerung helfen, die Höhe des Einkaufs zu kalkulieren um Überraschungen zu vermeiden, wenn der Konsument an der Kasse des Lebensmittelgeschäfts angekommen war. Ein neues kommerzielles Konzept – der Selbstbedienungs-laden - verbreitete sich.

 

Als der „Runde Tisch Kultur“ im Stadtmuseum stattfand, war er überrascht, diese Maschine an der Wand des Raums geklebt zu sehen, wo das Gespräch stattgefunden hat. Er hatte diese Leihgabe völlig vergessen. Nachdem er die Museumsleiterin über die Herkunft und Geschichte des Rechners informiert hat, schenkte er ihn dem Museum.

 

Besonderheit:

 Die Bedienungsanweisung der alten Spaltenaddiermaschine ist fast die gleiche wie die Bedienungs-anweisung für das Addieren der Schickhard Rechenmaschine im Stadtmuseum – man muss lediglich das Wort „drehen“ durch „drücken“ ersetzen.

 

Diese mechanische Rechenmaschine aus Kunststoff war in Frankreich ab 1965 unter dem Namen „Shopping Adder“ im Handel.

 Unter den beiden rechten Ziffern stand „Centimes“, unter den zwei linken stand „Francs“ zu lesen. Eine auffällige Besonderheit: Es gibt nur zwei Stellen für „Francs“.

 

Die maximale Summe zu addieren war also: 99,99 Francs - das war viel!!

 (Der durchschnittliche Nettolohn eines Angestellten im Jahr 1965 betrug 9502 Francs jährlich).

 

Quelle:http://www.persee.fr/doc/estat_0336-1454_1979_num_113_1_4224

 

1960 wurde der „Nouveau Franc“ eingeführt: 100 alte Francs = 1 neuer Franc. 5 Jahre später waren immer noch viele Bürger konfus und verwechselten NF und AF. Die kleine mechanische Rechenmaschine war eine Hilfe, den Wert des Einkaufs realistisch wahrzunehmen.